Als am 8.Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa beendet war, übernahmen die vier Siegermächte — Sowjetunion, USA und Großbritannien sowie Frankreich die Hoheitsgewalt über das Deutsche Reich und teilten sein Gebiet untereinander in Besatzungszonen auf oder gliederten es aus.
Schleswig-Holstein unterstand der Britischen Militärregierung.
Die Militärregierung steuerte den Neubeginn auf Kreis- und Ortsebene Pinnebergs mit dem Ziel des Aufbaues eines demokratischen Deutschlands.
Trotz der „Säuberung“ der Verwaltung vor naziverdächtigen Bediensteten wurden manche vorläufig wiedereingestellt, um den Zusammenbruch der Verwaltung zu verhindern.Die größte Sorge war zunächst die Erhaltung von Sicherheit und Ordnung und die Vermeidung von Seuchen. Die britische Militärregierung unterstütze die deutsche Verwaltung bei ihren schwierigen Problemen, wie etwa der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Heizmaterial, Unterbringung der Flüchtlinge, usw. Im März 1946 fand in Pinneberg die erste Sitzung des von den Briten eingesetzten Entnazifizierungsausschusses statt.
Ab 23.5.1945 tagten britische Militärgerichte im Amtsgerichtsgebäude; das Pinneberger Gericht konnte erst Ende 1945 wieder eingeschränkt arbeiten. Die drei Militärgerichte der unteren, mittleren und höchsten Ebene verhandelten vorwiegend Verstöße gegen Verordnungen der Militärregierung. Es wurden Strafen von leichten Geldbußen bis zur Todesstrafe verhängt:
Überschreitung der Sperrstunde (50–400 RM), Tragen der Wehrmachtsmütze oder „Skimütze“ (10–25 RM), Viehdiebstahl (3 Jahre Haft), Mordfall (Todesstrafe).
Ab Ende 1946 ging die Zahl der Verhandlungen drastisch zurück.