Sonderausstellung

Günther Thiersch — Arbeiten aus Privatbesitz

Günther Thiersch

11.4–24.6.2014

Anläss­lich des 100. Geburts­ta­ges von Gün­ther Thiersch zeigt das Pin­ne­berg Muse­um eine Aus­stel­lung mit Tafel­bil­dern, Objekt­bil­dern und Objek­ten aus Privatbesitz.

Gün­ther Thiersch, am 9. Juni 1914 in Neu­mark in Schle­si­en gebo­ren, trat nach dem Stu­di­um des Schiff­baus an der TH Dan­zig 1936 in den Dienst der Mari­ne. Wäh­rend des Kriegs­ein­sat­zes wur­de er schwer ver­letzt und geriet 1945 in ame­ri­ka­ni­sche und fran­zö­si­sche Kriegs­ge­fan­gen­schaft. Noch wäh­rend des Krie­ges hei­ra­te­te er sei­ne Frau Anne­lie, mit der er nach der Gefan­gen­schaft eine ers­te Not­un­ter­kunft in Hals­ten­bek bezog.

Nach dem Krieg stu­dier­te Thiersch Kunst­er­zie­hung und Werk­leh­re an der Lan­des­kunst­hoch­schu­le Ham­burg, sowie Geo­gra­phie und Kunst­ge­schich­te an der Uni­ver­si­tät Ham­burg. Nach dem Staats­examen und der Refe­ren­dar­aus­bil­dung war Gün­ther Thiersch an der Bis­marck­schu­le in Elms­horn tätig.

Ab 1972 wid­me­te er sich aus­schließ­lich der frei­en Kunst. Anfangs waren sei­ne Arbei­ten noch vom Sur­rea­lis­mus geprägt, tech­nisch kon­struk­ti­ve For­men wan­deln sich in phan­tas­ti­schen Meta­mor­pho­sen ins Orga­ni­sche. Ganz anders prä­sen­tiert sich dann das spä­te­re Werk Thierschs; die bio­mor­phen Kugel­for­ma­tio­nen ver­schwin­den mehr und mehr und sei­ne Kom­po­si­tio­nen wer­den beherrscht von einer tech­ni­schen Appa­rate­welt, die durch­setzt ist von Hin­wei­sen auf die Ver­gäng­lich­keit. So wer­den die „Tech­ni­schen Kom­po­si­tio­nen“ aus Roh­ren, Ket­ten, Rädern u.v.m. beglei­tet von Zer­bors­te­nem, Ris­sen im Mau­er­werk und auf­ge­platz­ten Hin­ter­grün­den. „Der tech­ni­sche Fort­schritt mit sei­nen zwei Gesich­tern — dem einen, das lachen macht, dem ande­ren, das das Fürch­ten lehrt — stellt für mich eine der wesent­li­chen ästhe­ti­schen und sinn­ge­halt­li­chen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit dar.“ (Gün­ther Thiersch)

Das spä­te Werk von Gün­ther Thiersch, mit dem er über die Lan­des­gren­zen hin­aus bekannt wur­de, ist dem „Magi­schen Rea­lis­mus“ zuzu­ord­nen. Gün­ther Thiersch leb­te bis zu sei­nem Tode am 17. Okto­ber 1986 in Pinneberg.

Wir freu­en uns auf Sie! Ihr Pin­ne­berg Museum

Wir dan­ken den vie­len pri­va­ten Leih­ge­be­rin­nen und Leih­ge­bern für Ihre Unterstützung!