Die Sammlung von Johannes Görbing umfasst neben etwa 4.000 Mineralien auch eine schöne Auswahl von Edelsteinen. Daneben gibt es kleinere Sekundärsammlungen: Reisefotografien aus dem Nahen Osten sowie Exponate aus den Bereichen der Vor- und Frühgeschichte, der Antike, der Volkskunde und Ethnographie.
Johannes Görbing war eine schillernde Persönlichkeit und ein Wissenschaftler mit einer ausgeprägten Vorliebe für abenteuerliche Reisen und verschiedenste Wissensgebiete. Dies kennzeichnet seine Sammlung, die durch Vielfalt, Umfang, und Qualität der Einzelstücke besticht. Der Charakter dieser Sammlung, der auf die fürstlichen Kunst-und Wunderkammern zurückgeht, entspricht der Tradition der Zeit Görbings. Aus diesen Sammlungen entstanden die heutigen Spezialmuseen. Die Museumspräsentation nimmt diesen historischen Charakter auf, indem die Objekte in den originalen Sammlerschränken präsentiert werden.
Projektförderung: Stiftung der Kreissparkasse Pinneberg für Jugend, Umwelt, Kultur und Soziales
Leben
Johannes Görbing wurde 1877 in Weißensee in Thüringen geboren. Sein Vater starb, als Görbing 13 Jahre alt war. Die Mutter zog nach dem Tod ihres Mannes mit den Kindern nach Schleusing, wo Johannes Görbing eine pharmazeutische Lehre absolvierte. Er arbeitete anschließend in Greussen, Halle, Leipzig und Elbing als Apotheker.
1900 begann Johannes Görbing sein naturwissenschaftliches Studium in Chemie und Botanik an der Universität Göttingen. Während des Studiums arbeitete er in der Nahrungsmittelkontrolle. Als Militärapotheker ging er 1903 nach Berlin, danach ins Lazarett Altona, in die landwirtschaftliche Versuchsstation nach Dresden und an das Hygieneinstitut nach Hamburg.
1908 heiratete er Ida Schmidt. Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor.
Während des 1. Weltkrieges war Johannes Görbing Apotheker beim Generalstab. 1918 führte ihn diese Tätigkeit auch in den Nahen Osten. Gleich nach Kriegsende begann er, sich in Großborstel mit der Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge zu befassen, um der schwierigen Versorgungslage entgegenzuwirken. 1925 richtete die Düngemittelwirtschaft und Kalkindustrie in der Tangsteder Straße in Rellingen umfangreiche Versuchsanlagen ein. Johannes Görbing testete dort die Wirkung von Düngemitteln und zog schließlich 1926 mit seiner Familie nach Rellingen.
Als gefragter Agrarexperte war er Ende der 20er Jahre 9 Monate des Jahres auf Reisen, um Landwirte zu beraten. Johannes Görbing starb 1946 im Alter von 69 Jahren.
Sein Haus
Das Haus in der Tangstedter Straße fällt durch die besondere Dachkonstruktion auf. Sie besteht nicht aus Dachbalken, sondern trägt sich mit leicht gekrümmten Lamellen in Rhombenform. Hier war auch das Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung untergebracht.
Das Kabinett
Johannes Görbing hat seine Sammlung in seinem Haus aufbewahrt und ähnlich einer Kunst- und Wunderkammer präsentiert. Die Originalschränke wurden für die Ausstellung im Stadtmuseum aufgearbeitet.
Sein Garten
In dem Teich hinter dem Haus tummelten sich neben Enten aller Art auch Flamingos. In dem üppigen Garten mit vielen exotischen Gewächsen wurden auch Fasane gehalten.
Presseartikel
Der Schatz von Pinneberg