Zurzeit sind wir mit der Planung einer Ausstellung für das Frühjahr 2022 befasst, die die Geschichte des Alten Amtsgerichts und die Entstehung des Museums thematisiert. Dabei sollen auch die aufregenden Zeiten des Gebäudes als Jugendzentrum beleuchtet werden. Wir bitten deshalb um Leihgaben, zum Beispiel Fotos, Flyer, Buttons Transparente etc., aus dieser Zeit, die in der Ausstellung gezeigt werden dürfen. Gerne möchten wir auch Geschichten und Anekdoten mit in die Ausstellung aufnehmen.
Das Alte Amtsgericht wurde 1854/55 erbaut und sollte die Trennung zwischen Verwaltung und Justiz ermöglichen, was jedoch erst 1893 mit dem Bau des alten Kreishauses endgültig umgesetzt wurde. Nach Auszug des Amtsgerichts 1908 in die Bahnhofstraße 17, wurde das Gebäude für verschiedene Bereiche der Verwaltung genutzt, ehe es 1973 „Provisorisches Jugendzentrum“ wurde.
Bis zum Bau des Geschwister-Scholl-Hauses, das 1984 eröffnet wurde, blieb das Gebäude vorläufiges Jugendzentrum. Dessen Existenz war allerdings nicht kontinuierlich, aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zwischen Jugendlichen und Stadt kam es mehrmals zur zeitweisen Schließung. Aus Dokumenten, die dem Museum vorliegen, geht hervor, dass es „wilde“ Zeiten gewesen sein müssen. Die Stadt warf den Jugendlichen vor, sich mehrfach nicht an Nutzungsbedingungen gehalten zu haben. Nach der Schließung des „selbstverwalteten“ Jugendzentrums im Jahr 1975, wurde es 1977 als städtisches Jugendzentrum neu eröffnet. Im Dezember kam es dann zu einem Eklat, der für mehrere Jugendliche in einem gerichtlichen Prozess endete. Grund waren „Schmierereien“ an den Wänden des großen Saals im Erdgeschoss des Gebäudes, die während der so genannten „Malfête“ am 22.12.1977 entstanden waren. Zu dieser „Malfête“ hatten Jugendliche aufgerufen, die sich erneut ein „selbstverwaltetes“ Jugendzentrum wünschten und sich nicht mit der städtischen Führung zufriedengeben wollten. Besonders von dieser Aktion fehlen uns Fotos, die die „Schmierereien“ auf den Wänden zeigen.
Nach umfänglicher Renovierung 1984, wurde das Gebäude von unterschiedlichen Vereinen genutzt, ehe es 1995 endgültig seinen Werdegang zum heutigen Museum antrat.
Wer also Lust hat, sich an der Ausstellung mit Leihgaben, Fotos oder einfach Geschichten rund um das Jugendzentrum zu beteiligen, darf gerne eine Mail an stoppel@pinnebergmuseum.de schreiben.