Dauerausstellung, Stadt

Pinneberg historisch

Pin­ne­berg erhielt 1875 die Stadt­rech­te und ist damit, ver­gli­chen mit vie­len ande­ren Städ­ten Schles­wig-Hol­steins, eine jun­ge Stadt. Die Geschich­te des Ortes reicht aber wei­ter zurück.

14. bis 17. Jahrhundert

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Schloß Pin­ne­berg um 1588.

  • Die ers­te urkund­li­che Erwäh­nung des Namens Pin­ne­berg fin­den wir 1351.
  • Die ers­te Aus­stel­lung einer Urkun­de in Pin­ne­berg „im hauß Pin­ne­berg“ läßt sich auf das Jahr 1382 datieren.
  • Die Burg der Schau­en­bur­ger Gra­fen, spä­ter ein Renais­sance Schloß, war Sitz des „Dros­ten“ als Stell­ver­tre­ter der Gra­fen an der Weser und Ver­wal­tungs­mit­tel­punkt ihrer selb­stän­di­gen Graf­schaft zu Schauenburg-Pinneberg.
  • In der Nähe der Burg ent­stand ein Gerichts­platz, die Dingstätte.
  • 14. bis 17. Jahrhundert
Das ausgebrannte Schloss

Das aus­ge­brann­te Schloss nach 1657.

  • Nach dem Aus­ster­ben des Gra­fen­ge­schlechts 1640 ver­wal­te­te der Landd­rost des däni­schen Königs die „Graf­schaft Pinneberg“.
  • Das Schloß wur­de in den Krie­gen des 17. Jahr­hun­derts weit­ge­hend zerstört.
  • Um 1600 setz­te eine stär­ke­re Besie­de­lung durch Beam­te, Gewer­be­trei­ben­de und Hand­wer­ker ein.
  • Seit 1695 gab es einen Post­hof an der Ding­stät­te, durch die eine der Post­rou­ten von Kopen­ha­gen nach Ham­burg führte.

18. Jahrhundert

Ansicht der Drostei

Ansicht der Drostei

  • Nach dem Aus­ster­ben des Gra­fen­ge­schlechts 1640 ver­wal­te­te der Landd­rost des däni­schen Königs die „Graf­schaft Pinneberg“.
  • 1720 wur­de das Schloß end­gül­tig abgerissen.
  • 1765 erbau­te der Landd­rost Hans von Ahl­feldt die heu­ti­ge „Dros­tei“ als sei­nen Wohn- und Amts­sitz des Landdrosten.

19. Jahrhundert

  • Mit dem Ver­kauf der Schloß­län­de­rei­en um 1800 ver­grö­ßer­te sich die Pin­ne­ber­ger Ding­stät­te rasch und erhielt 1826 vom däni­schen König die Fleckensgerechtigkeit.
  • Eine gro­ße Rol­le spiel­te bereits im 18. Jahr­hun­dert der Frem­den­ver­kehr, vor­wie­gend Aus­flüg­ler aus Ham­burg, die im idyl­li­schen Ort und im „Fahlt“-Gehölz Erho­lung und Ver­gnü­gen such­ten. 30 ha des „Fahlt“ sind heu­te noch mit­ten in der Stadt.
  • Der Bau der „Ost­see­bahn“ Alto­na-Kiel im Jah­re 1844 ver­stärk­te den Strom der Erho­lungs­su­chen­den, ande­rer­seits brach­te der Bahn­an­schluß mit der nach­fol­gen­den rapi­den Indus­tria­li­sie­rung zugleich ein Ende des Frem­den­ver­kehrs mit sich.
  • Ent­spre­chend wuch­sen auch die Einwohnerzahlen:
    1845: 1087 Personen
    1855: 1962 Personen
    1867: 2862 Personen
    1900: 4147 Personen
  • Mit der Tren­nung der Kri­mi­nal- und Zivil­jus­tiz von der Drostei­ver­wal­tung ent­stand 1855 eines der ers­ten Amts­ge­rich­te Norddeutschlands.
  • Mit der Schaf­fung des preu­ßi­schen Krei­ses Pin­ne­berg 1867 wur­de der Ort Sitz der Kreis­ver­wal­tung und 1875 Kreis­stadt. Die Land­rä­te wohn­ten in der Dros­tei, die Ver­wal­tung zog 1893 in das neue Landratsamt.
  • 1890 schied Pin­ne­berg aus dem Kirch­spiel Rel­lin­gen aus und wur­de selb­stän­di­ge pro­tes­tan­ti­sche Kir­chen­ge­mein­de (ers­te Kir­che 1894)
  • 1900 gab es 10 Fabri­ken mit jeweils über 20 Beschäf­tig­ten, als größ­tes das „Union“-Eisenwerk mit 600 Beschäf­tig­ten. Der Besit­zer Her­man Wup­per­man wur­de durch groß­zü­gi­ge Sozi­al­maß­nah­men zum Wohl­tä­ter der Stadt.

20. Jahrhundert

  • Durch die Ein­ge­mein­dung von Pin­ne­ber­ger­dorf im Jah­re 1905 ver­dop­pel­te sich das Stadt­ge­biet und die Ein­woh­ner­zahl stieg um 1.500.
  • Der 1. Welt­krieg brach­te der Indus­trie schwe­re Ein­bu­ßen. 271 Pin­ne­ber­ger star­ben im Krieg.
  • Die Stadt­po­li­tik der fol­gen­den Jah­re wur­de bis 1933 trotz knap­per Kas­sen vor­wie­gend durch Arbeits­be­schaf­fungs­maß­nah­men und För­de­rung des Heim­stät­ten­bau­es bestimmt.
  • Die Ein­ge­mein­dung Thes­dorfs 1927 brach­te erneut eine Ver­dop­pe­lung des Stadt­ge­bie­tes und 1200 neue Einwohner.
  • Als Zen­trum eines Rosen­an­bau­ge­bie­tes ver­an­stal­te­te Pin­ne­berg 1929 erst­mals das „Hol­stei­ner Rosen­fest“ mit einm präch­ti­gen Rosen­kor­so. Bis 1955 folg­ten 11 wei­te­re Rosenfeste.
  • Infol­ge der Welt­wirt­schafts­kri­se 1929 gin­gen meh­re­re grö­ße­re Fabri­ken in Pin­ne­berg Konkurs.