Ausstellung der Sammlung Görbing eröffnet. Hamburger Mineralienexperte ist begeistert.
Es komme nicht selten vor, erzählte Dr. Jürgen Schlüter, dass er als Sachverständiger für Mineralien gerufen werde. Sehr oft lohne es den Aufwand nicht. Doch als er vor drei Jahren den Anruf von Museumsleiterin Ina Duggen bekam, horchte er auf, erinnerte sich der Mann vom Mineralogischen Institut der Universität Hamburg. Die Informationen waren vielversprechend, und als er nach Pinneberg kam und die noch verstaubte und ungereinigte Sammlung an Edelsteinen und seltenen Mineralien sah, „verschlug es mir die Sprache“, gestand er gestern während der Ausstellungseröffnung im Pinneberger Stadtmuseum an der Dingstätte.
Nicht nur die Stücke seien sehr wertvoll, auch die Fundorte seien bedeutsam, existierten teils gar nicht mehr wie die namibische Mine Tcumeb oder ein englisches Bergwerk bei Cornwall. „Es ist eine umfangreiche und hochwertige Sammlung“, so Schlüter. „Welch ein Schatz für diese Stadt!“ Zu der Sammlung gehören neben den etwa 3000 Mineralien mehrere hundert Edelsteine, antike Glasgefäße, Kleinplastiken, Münzen, Schmuck sowie vorgeschichtliche, volkskundliche und ethnograpische Stücke aus aller Welt Jahrzehnte lagerte der Schatz im Keller des Rathauses. Vor drei Jahren brachte Ina Duggen die völlig in Vergessenheit geratene Sammlung wieder ans Tageslicht. Wertvolle Hilfe erhielt lna Duggen auch von der Tischlerin Ruth Rapp, die über ihre Mitarbeit beim Freiwilligen Forum Pinneberg sämtliche Holzschränke, in denen Johannes Görbing seine Schätze aufbewahrte, restaurierte.
Ohne die Hilfe der Stiftung der Kreissparkasse für Jugend, Umwelt, Kultur und Soziales wäre allerdings gar nichts gelaufen. Das Geldinstitut stellte einen namhaften fünfstelligen Betrag für die Herrichtung der Räume im Museum sowie andere Investitionen zur Verfügung, wird auch weiterhin bei der Aufarbeitung der Sammlung helfen.
Für die Familie Görbing stellte sich stellvertretend Ruth Görbing, Schwiegertochter des Sammlers, den Kameras. „Das ist wunderbar geworden“, bedankte sie sich.
Manfred Augener,
Pinneberger Zeitung, 16.12.2003