Mit zunehmender Dauer des ersten Weltkrieges (1914–1918) entstand in Deutschland eine katastrophale Versorgungssituation. Die zunächst von der Flotte ausgehende Meuterei zur Beendigung des Krieges ergriff ganz Deutschland und führte am 9. November 1918 in Berlin zur Revolution. Zwar entstand mit der Weimarer Verfassung die erste deutsche parlamentarische Demokratie, aber die durch die Kriegsereignisse und den Versailler Vertrag ausgelöste wirtschaftliche Talfahrt bis hin zur Inflation 1923 machte alle guten Ansätze zu Nichte. Nach einer Periode der Stabilisierung zwischen 1924 und 1929 rissen die Folgen der Weltwirtschaftskrise Deutschland nach 1929 in den Abgrund.
In Pinneberg übernahm 1918 ein Arbeiter- und Soldatenrat für kurze Zeit die Macht, bis 1919 die Kommunalwahl zu einer überwältigenden sozialdemokratische Mehrheit führte. Trotz einiger sozialpolitischer Reformen wurden viele Erwartungen enttäuscht, was wiederum der bürgerlichen Liste bei den folgenden Wahlen zum Erfolg verhalf. Im kommunalpolitischen Alltag Pinnebergs war konstruktive Zusammenarbeit die Regel, bis mit dem Erstarken der Nationalsozialisten nach 1930 Gewalt zum Mittel der politischen Auseinandersetzung wurde. 1925 wurde mit einem großen Fest das 50jährige Stadtjubiläum begangen. 1929 veranstaltete der Fremdenverkehrsverein Pinneberg-Rellingen das erste Rosenfest.