Stadtführungen: Obernachtwächter Otto Klafack

Mit Ober­nacht­wäch­ter Kla­fack in Pin­ne­berg unterwegs

Wer war Otto Kla­fack (*1838, †1912)? Um das Leben des ein­zi­gen Ober­nacht­wäch­ters in Pin­ne­berg ran­ken sich zahl­rei­che Anek­do­ten. Der trink­fes­te Kla­fack soll sehr hilfs­be­reits und humor­voll gewe­sen sein. Um sei­nen Lebens­un­ter­halt zu finan­zie­ren, soll er ins­ge­samt 22 wei­te­re Beru­fe aus­ge­übt haben, dar­un­ter Hun­de­fän­ger, Stra­ßen­la­ter­nen­an­zün­der, Hafen­meis­ter, Bade­meis­ter, Des­in­fek­tor und Fron.

Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahr­hun­derts, also zu Arbeits­zei­ten des Nacht­wäch­ters, war Pin­ne­berg ein belieb­tes Aus­flugs­ziel. Es gab um die 40 Gast­stät­ten und dank der Bahn einen flo­rie­ren­den Tou­ris­mus­sek­tor. Wie auch heu­te in tou­ris­ti­schen Hot­spots wur­den die Aben­de ger­ne aus­schwei­fend und es war die Auf­ga­be des Nacht­wäch­ters, dafür zu sor­gen, dass die Nacht­ru­he ein­ge­hal­ten wurde.

The­men u. a.

In Lohn und Brot durch den rau­chen­den Schlot

Im Kai­ser­reich war Pin­ne­berg vol­ler Fabri­ken (Bin­né, Wil­le, Wup­per­man etc.).
Die Arbei­ter waren gut orga­ni­siert. Sie hat­ten aber gegen­über der Obrig­keit einen schwe­ren Stand. Es geht bei die­ser Tour auch um stren­ge aber frei­gie­bi­ge Fabrik­chefs. Wel­che Bedeu­tung hat­ten Müh­len, die Eisen­bahn und Hoch­pro­zen­ti­ges für Pin­ne­bergs Wirtschaft?

Postkarte Motiv 1

Pen­si­o­no­po­lis

Aus­flüg­ler aus den Groß­städ­ten Ham­burg und Alto­na — und das bei gera­de mal 4.000 Ein­woh­nern. Für Tages­be­su­cher gab es sogar Son­der­zü­gen nach Pin­ne­berg, um die vie­len gut gefüll­ten Gast­wirt­schaf­ten, die zahl­rei­chen Hotels mit ihren Tanz­sä­len und als Höhe­punkt Pfer­de­ren­nen und Schüt­zen­fest zu besuchen.

Von Ort zu Ort

Wel­che mit Pferde‑, Ochsen‑, Hunde‑, Fuß‑, Propeller‑, Pedal‑, Dampf- oder Motor­an­trieb.
Wei­ter­hin wird von gemein­ge­fähr­li­chen Velo­ci­pe­den und Roll­fe­der­wa­gen
für gewis­se mensch­li­che Hin­ter­las­sen­schaf­ten gesprochen.

The­ma sind auch Post und Feuerwehr.

Mit Fidi­bus und Tutehorn

Bei die­sem Stadt­rund­gang geht es ganz spe­zi­ell um Otto Kla­fack. Er soll 23 Beru­fe gehabt haben — dar­un­ter Bade­meis­ter, Des­in­fek­tor, Fron, Gas­la­ter­nen­an­zün­der, Markt­meis­ter usw.
Die­se Beru­fe vor allem aber sein Ober-Nacht­wäch­ter­amt sind The­ma.
Es geht auch um die Anek­do­ten über unser Stadtoriginal.

Kos­ten:

Die Teil­nah­me an den oben genann­ten Füh­run­gen kos­tet 8,- € 

Auf Anfra­ge kön­nen wei­te­re Ter­mi­ne für Grup­pen­füh­run­gen (z. B. Schul­klas­sen) ver­ein­bart werden.

Um Vor­anmel­dung wird gebeten. 

Kon­takt: ONW-Klafack@gmx.de, Tel. 04101/65525

Zur Per­son:

Ver­kör­pert wird die Rol­le des Ober­nacht­wäch­ters von Peter Russ, Magis­ter der Geschich­te und Muse­ums­päd­ago­ge. Sein muse­ums­päd­ago­gi­scher Ansatz ist es, „als His­to­ri­ker his­to­risch kor­rek­te Sach­ver­hal­te mög­lichst unter­halt­sam darzulegen.“

Um der Rol­le als Ober-Nacht­wäch­ter Kla­fack gerecht zu wer­den, trägt Peter Russ einen lan­gen schwar­zen (alten) Man­tel; mit dabei hat er einen alten Bol­ler­wa­gen, eine gro­ße Rat­sche, eine Sturm­la­ter­ne und einen Metall­fi­di­bus, mit dem frü­her die Stra­ßen­la­ter­nen ange­zün­det wurden.