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Respekt! Die Kunst der Reparatur

19. Febru­ar bis 25. Mai 2025

Kon­ser­vie­ren, restau­rie­ren, reno­vie­ren, repa­rie­ren und wie­der­ver­wen­den – die­se Kul­tur­tech­ni­ken basie­ren auf dem Respekt vor dem Vor­ge­fun­de­nen und sind leben­di­ger Aus­druck von Verantwortungsbewusstsein.

Die Aus­stel­lung „Respekt! Die Kunst der Repa­ra­tur“ bewegt sich im Drei­eck von Repa­ra­tur, Degrowth und Kunst. Jeder die­ser Aspek­te klingt in den drei Aus­stel­lungs­räu­men an, jeder setzt dabei einen eige­nen Raum­schwer­punkt. Alles klam­mert die titel­ge­ben­de Hal­tung: Respekt. Respekt zei­gen als Hal­tung gegen­über dem Vor­ge­fun­de­nen. Respekt bezeu­gen durch Erhalten.

Meist bedeu­tet Repa­rie­ren, etwas, das nicht mehr funk­tio­niert, das beschä­digt ist, wie­der in den frü­he­ren intak­ten, gebrauchs­fä­hi­gen Zustand zu brin­gen. Erhal­ten und Repa­rie­ren sind bis heu­te oft Hand­ar­beit, so nütz­lich wie kunst­voll. Soge­nann­te Flick­so­cken, Mus­ter­tü­cher und zahl­rei­che Uten­si­li­en aus der Samm­lung des Pin­ne­berg Muse­ums und pri­va­te Leih­ga­ben zei­gen die Sorg­falt und Kunst­fer­tig­keit der Tech­nik des Reparierens.

Die Kunst der Repa­ra­tur geht weit dar­über hin­aus. Schon im alten Japan fei­er­te die Hal­tung des Wabi Sabi die Schön­heit im Ver­gäng­li­chen, Alten oder Feh­ler­haf­ten, indem die Spu­ren des Geleb­ten und Gebrauch­ten sicht­bar betont wur­den. Jahr­hun­der­te­al­te Tee­scha­len, die als Leih­ga­ben des Muse­ums für Kunst und Gewer­be Ham­burg in der Aus­stel­lung zu sehen sind, zei­gen dies eindrucksvoll.

Zeit­ge­nös­si­sches Kunst­hand­werk und zeit­ge­nös­si­sche Kunst der west­li­chen Kul­tu­ren grei­fen die­sen Ansatz auf. Die Kri­tik an Über­kon­sum und Fast Fashion hat eine neue Bewe­gung her­vor­ge­bracht, die alte und neue Tech­ni­ken und Metho­den der Repa­ra­tur erprobt. Aus dem angel­säch­si­schen Raum kommt der Begriff des visi­ble crea­ti­ve men­ding, also des sicht­ba­ren, krea­ti­ven Repa­rie­rens. Hier wer­den Stopf- und Flick­stel­len mit anders­far­bi­gen Gar­nen, Fli­cken und Mus­tern betont. Die Repa­ra­tur und damit der Ver­schleiß und die Wei­ter­nut­zung wer­den so zur krea­ti­ven Kon­sum­kri­tik; dies set­zen Arbei­ten von Künst­le­rin­nen wie Celia Pym und Ýr Johanns­dot­tir in der Aus­stel­lung ins Bild.

Sta­tio­nen zum Mit- und Sel­ber­ma­chen laden klei­ne und gro­ße Ausstellungsbesucher*innen ein, selbst krea­tiv zu werden.

Die Aus­stel­lung kann zu den Öff­nungs­zei­ten des Pin­ne­berg Muse­ums (mitt­wochs, frei­tags, sams­tags und sonn­tags 14:00 bis 17:00 h, don­ners­tags 10:00 bis 12:00 h, mon­tags und diens­tags geschlos­sen) besucht wer­den. Schul­klas­sen und wei­te­re Grup­pen kön­nen die Aus­stel­lung auch zu ande­ren Zei­ten besu­chen. Wir bit­ten um vor­he­ri­ge Anmel­dung unter info@pinnebergmuseum.de

gemacht von
Ange­li­ka Riley und Dr. Caro­li­ne Schrö­der, Kon­zept und Kura­tie­rung; Rebec­ca Wen­zel, Gestal­tung; Stu­dio Bern­hard Osann, Tisch­ler­ar­bei­ten; Mar­tin Mosch, Pla­kat und Typografie