Sonderausstellung

Fidde Biehl

25. August – 4. Okt. 1997

Schles­wig-Hol­stein in Bild und Schrift
Gro­ße Homage an Fid­de Biehl

150 Gäs­te bei der Aus­stel­lungs­er­öff­nung im Stadtmuseum/ 120 Krea­tio­nen des Künst­lers zu besichtigen

Die Aus­stel­lung „Schles­wig-Hol­stein in Bild und Schrift“ ist noch bis zum 4. Okto­ber zu sehen. An der Eröff­nung nah­men auch Sohn, Nich­te und Schwie­ger­sohn des 1972 ver­stor­be­nen Künst­lers teil.

Von Tho­mas Krohn Pin­ne­berg. Das Stadt­mu­se­um platz­te aus allen Näh­ten: Etwa 150 Besu­cher kamen ges­tern vor­mit­tag zur Eröff­nung der Aus­stel­lung von Wer­ken Fid­de Biehls — „Schles­wig-Hol­stein in Bild und Schrift“. Muse­ums­lei­te­rin Ina Dug­gen begrüß­te in den Räu­men des alten Pin­ne­ber­ger Amts­ge­richts unter ande­rem Bür­ger­meis­ter Horst- Wer­ner Nitt, des­sen Amts­vor­gän­ger Jan Never­mann sowie Pin­ne­bergs Kul­tur­amts­lei­te­rin Traut­chen Per­re­fort. Etli­che Gäs­te waren aus Ham­burg ange­reist, der Stadt, in der der Künst­ler bis zu sei­nem Tod im Jahr 1972 gelebt hatte.
Nach der musi­ka­li­schen Ein­stim­mung durch Susan­ne Meves-Röße­ler und Tho­mas Röße­ler, die auf ihren Vio­lon­cel­li eine Sona­te Boris Bla­chers inter­pre­tier­ten, erzähl­te Wieb­ke Rudolph, Vor­sit­zen­de des Pin­ne­ber­ger Orts­ver­eins der Schles­wig-Hol­stei­ni­schen Hei­mat­bunds und Nich­te Fid­de Biehls, die Geschich­te der Ent­ste­hung eines Por­traits, das ihr Onkel gemalt hat­te. Sie lud die Besu­cher dazu ein, sich bei der Betrach­tung der Wer­ke in die Gedan­ken­welt des Malers hin­ein­zu­ver­set­zen: „Ver­su­chen Sie, den Künst­ler zu verstehen.“
Pro­fes­sor Böle Biehl, Sohn von Fid­de Biehl, der mit rich­ti­gern Vor­na­men Fried­rich-Wil­helm hieß, erin­ner­te sich an sei­ne Kind­heit: „Wir sind zwi­schen Aqua­rel­len, Pin­seln und Lein­wän­den auf­ge­wach­sen. Nach dem Tod des Vaters und dem Abriss des Eltern­hau­ses in Ham­burg-Wel­lings­büt­tel habe er damit begon­nen, die in Kar­tons ver­pack­ten Bil­der zu sor­tie­ren und auf­zu­ar­bei­ten. Längst nicht alle Wer­ke des Künst­lers sei­en in Pin­ne­berg aus­ge­stellt. „Sie sehen hier sehr viel unwi­der­ruf­lich Ver­gan­ge­nes, aber auch noch viel Gegen­wär­ti­ges“, so Biehl zu den Aus­stel­lungs­be­su­chern. Gro­ßes Lob erhielt die Muse­ums­lei­te­rin: „Ohne die Hil­fe Ina Dug­gens wäre die Aus­stel­lung nicht zustan­de gekommen.“
Eine Kost­pro­be der humor­vol­len Sei­te des Künst­lers gab der Schwie­ger­sohn Biehls, Karl- Ulrich Meves. Der Ham­bur­ger Schau­spie­ler las eine der zahl­rei­chen platt­deut­sche Geschich­ten Fid­de Biehls — De Fleu­ten­keerl — vor und brach­te die Zuhö­rer das eine ums ande­re Mal zum Schmunzeln.
120 Wer­ke Fid­de Biehls, dar­un­ter Ölge­mäl­de, etli­che Gra­fi­ken sowie eini­ge Holz- und Lin­ol­schnit­te, sind in den Räu­men an der Ding­stät­te 25 aus­ge­stellt. Vie­le frü­he Krea­tio­nen des Künst­lers, Bil­der, in denen sich sei­ne Lei­den­schaft für die Hal­lig Lan­ge­neß wider­spie­gelt und Wer­ke, die in sei­ner Pin­ne­ber­ger und Ham­bur­ger Schaf­fens­zeit ent­stan­den sind, prä­gen den Cha­rak­ter der Aus­stel­lung, die noch bis zum 4. Okto­ber dau­ert. Das Stadt­mu­se­um hat diens­tags bis frei­tags von 17 bis 19 Uhr sowie sonn­abends von 11 bis 13 Uhr geöffnet.

Pin­ne­ber­ger Tage­blatt, 25.8.1997