Interessante Reise durch die Biologie und Kulturgeschichte.
mg Pinneberg — Am Anfang ist das Samenkorn, am Ende die fertige Pflanze. Dazwischen liegt für die Baumschuler im Kreis Pinneberg viel Arbeit und für die Besucher einer Ausstellung über Bäu-me im ehemaligen Pinneberger Amtsgericht der Gang durch vier Schauräume. Bei der Eröffnung machten etwa 70 Besucher eine Reise durch Biologie und Kulturgeschichte des Baumes, die bei historischen Saatflaschen und fertigen Stecklingen im Foyer anfing und endete.
Die Ausstellung „Schleswig-Holstein baumbestanden“ ist bereits die zweite Schau, die in einem Museum stattfindet, das nicht Museum heißen darf. „Ich hoffe, daß wir die dritte Ausstellung — geplantes Thema ist „Arbeiten in Pinneberg“ — dann im Pinneberger Stadtmuseum eröffnen können“, sagte Bürgermeister Jan Nevermann. Bisher hatte die SPD-Fraktion der Ratsversammlung Vorbehalte, das ehemalige Amtsgericht umzutaufen.
„Rotes Licht“ für das Museum wünschte sich auch Hans-Albert Winzer, Vorsitzender des Pinneberger Heimatbundes. Für diesen vielsagenden Versprecher hatte er die Lacher auf seiner Seite. Doch Nevermann stand ihm in nichts nach. „Schleswig-Holstein baumumschlungen“ hatte er die Ausstellung benannt. Diese hübsche Verwechslung von Baum und Meer gefiel vor allem Romy Steinmeier, der Museumsfachkraft.
Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 7. Juli dienstags, donnerstags, sonnabends und sonntags jeweils von 15 bis 18 Uhr,. Sie bietet unter anderem Überblicke über Baumschulgeschichte, Bodenbearbeitungsmethoden und Rosenzucht.
Pinneberger Zeitung, 5.4.1991