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Pinneberg hat wieder nichts dazu bezahlt

Schen­kung: Das Pin­ne­ber­ger Stadt­mu­se­um zeigt jetzt dank der Fiel­mann AG Bil­der von Gün­ther Thiersch als Dauerschau.

Ein Berei­che­rung für das Muse­um“, nennt Lei­te­rin lna Dug­gen (47) die Wer­ke des 1986 in Pin­ne­berg ver­stor­be­nen Künst­lers Gün­ther Thiersch. Zu sehen sind acht Ölbil­der und sie­ben Radie­run­gen im Trep­pen­haus, das damit ein wei­te­rer Aus­stel­lungs­raum gewor­den ist. Erfreut über die groß­zü­gi­ge Schen­kung der Fiel­mann AG zeigt sich auch Bür­ger­meis­ter Horst Wer­ner Nitt (52). Ihr sei es zu ver­dan­ken, dass trotz der Finanz­nö­te Pin­ne­berg einen der­ar­ti­gen Schatz prä­sen­tie­ren kön­ne. Den Kom­mu­nal­po­li­ti­kern rät Nitt, sich die Thiersch-Bil­der anzu­se­hen, um sich von der Not­wen­dig­keit des Erhalts des Stadt­mu­se­ums zu überzeugen.

Nach­dem Fiel­mann dem Stadt­mu­se­um bereits die Restau­rie­rung der alten Tur­ner­fah­ne ermög­lich­te. ist dies nun schon die zwei­te Gabe des Optiker­un­ter­neh­mens für das klei­ne Muse­um, das sich der Geschich­te Pin­ne­bergs ver­schrie­ben hat. Und es wird wohl nicht die letz­te sein, wie Kunst­his­to­ri­ker Jür­gen Ost­wald (55) in Aus­sicht stell­te, der die opti­sche Samm­lung der Fiel­mann AG betreut und von Fir­men­chef Gün­ter Fiel­mann beauf­tragt wor­den war, klei­ne­re Muse­en in Schles­wig-Hol­stein und im Ham­bur­ger Umland aus­zu­wäh­len, die der erfolg­rei­che Unter­neh­mer unter­stützt. Mit Gün­ther Thiersch kommt jetzt im Stadt­mu­se­um ein Künst­ler zu Ehren, der 30 Jah­re in der Kreis­stadt gelebt hat. Gebo­ren wur­de der Maler und Leh­rer 1914 in Neu­markt in Schle­si­en. Nach einem Schiff­bau­stu­di­um in Dan­zig, der Teil­nah­me am Zwei­ten Welt­krieg und Kriegs­ge­fan­gen­schaft stu­dier­te er in Ham­burg Kunst und Geo­gra­fie. Als Leh­rer arbei­te­te er in Lübeck, Plön und am Elms­hor­ner Bismarckgymnasium.

Ost­wald bezeich­net Thiersch als einen der bedeu­tends­ten schles­wig-hol­stei­ni­schen Maler. Sein Werk wird dem „Magi­schen Rea­lis­mus“ zuge­rech­net. Der Künst­ler selbst sprach oft von „Tech­ni­schen Kom­po­si­tio­nen“. Roh­re und tech­ni­sche Gerä­te sind mit gro­ßer Detail­freu­de abge­bil­det. Hin­zu kommt eine sehr bewuss­te Set­zung von Licht und Schat­ten. Ein Blick auf die­se Bil­der lohnt sich.

Kuno Klein,
Pin­ne­ber­ger Zei­tung, 29.11.2003